Maßnahme „Sensorgestützte Stadtgrünpflege“

Stadtgrün ist entscheidend für Klima, Ökologie und Aufenthaltsqualität in der Stadt. Doch durch den Klimawandel sowie die zunehmende Verdichtung und Versiegelung von Flächen wird es immer schwieriger, bestehendes Grün zu erhalten und gleichzeitig ressourcenschonend weiterzuentwickeln. Trockenheit und Hitzeperioden setzen der städtischen Flora zunehmend zu und traditionelle Bewässerungsmethoden durch pauschales Gießen stoßen oft an ihre Grenzen. Digitale Technologien sollen deshalb dazu beitragen, die Situation nachhaltig zu verbessern.

Aufbau eines stadtweiten Sensornetzes zur Bodenfeuchtemessung

Bild
Zu sehen ist das Einsetzen von Sensoren in den Boden.
Einsetzen von Sensoren
Stadt Jena

An ausgewählten Baumstandorten werden in unterschiedlichen Tiefen Sensoren zur Bodenfeuchtemessung verbaut. Die Sensordaten sollen Auskunft über den tatsächlichen Wassergehalt und dessen zeitlichen Verlauf im Boden geben und damit letztlich den tatsächlichen Wasserbedarf der Bäume am jeweiligen Standort abschätzbar machen. Da nicht jeder Baum mit Sensoren versehen werden kann, werden Referenzflächen gebildet, mit denen ähnliche Baumstandorte zusammengefasst werden. Pro Referenzfläche werden dann bis zu drei Sensoren in verschiedenen Tiefen installiert. Bei den Sensoren handelt es sich um LoRaWAN-Sensoren, die ihre Daten per Funk über das flächendeckend verfügbare LoRaWAN-Netz der Stadt senden.

Inwertsetzung der Sensordaten für Stadtgrünpflege & Öffentlichkeit

Die gewonnenen Daten zur Bodenfeuchte werden zunächst in bestehenden Datenbanken der Stadt gespeichert und dann über die urbane Datenplattform der Stadt abgerufen und visualisiert. Ziel ist es die Daten so aufzubereiten, dass die Stadtgrünpflege ihre Gießgänge bedarfsgerecht anpassen kann, sodass sich hier perspektivisch eine Einsparung von Gießwasser und Gießzeit bzw. -wegen ergibt. Stadtgrün ist eine Gemeinschaftsaufgabe, weshalb die Sensordaten auch für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden sollen, z.B. als Ampelsystem in einer Karte auf Grundlage des städtischen Baumkatasters. 

Aktueller Stand
  • Start: 17.12.2021
  • Ende: 31.08.2027
  • Status: in Umsetzung
Geschaffte Meilensteine
  • nach verschiedenen Testphasen ist der Sensortyp für die Anwendung festgelegt
  • verschiedene Testsensoren sind in Betrieb, die Daten können abgerufen und visualisiert werden
  • ein lokales LoRaWAN-Netzwerk für die Sensoren ist aufgebaut
  • ein Netzwerk-Server, der die Sensordaten managt ist eingerichtet
  • für einen ersten Stadtteil sind Referenzflächen und Sensorstandorte definiert