Einführung in das Handlungsfeld 2 "Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr"

Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr sind zentrale und sehr umfassende Themenfelder, die für die Entwicklung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen und digitalen Stadt über großes Transformationspotenzial verfügen. 

Wie stehen die Themenfelder Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr miteinander in Verbindung?

Zentral für Teilhabe, Beschäftigung, Wirtschaft und die Lebendigkeit der Stadt ist unter anderem die Mobilität. Durch die Autobahn A4 ist Jena gut an die überregionalen Kraftverkehrsnetze angebunden. Direkte Zugänge zum überregionalen Bahnnetz befinden sich in absolut zentraler Lage und die innerstädtische Mobilität wird durch einen gut ausgebauten ÖPNV (Bus und Straßenbahn) abgesichert. Das Verkehrsaufkommen nimmt jedoch stetig zu, das gilt sowohl für den motorisierten Pendler- und Güterverkehr, für den ÖPNV sowie auch für den Rad- und Fußverkehr. Sowohl als Arbeits- als auch als Wohnort steigt die Bedeutung der Städte derzeit noch weiter an, sodass auch immer mehr Verkehr im urbanen Raum bewältigt werden muss. Damit geht die Frage einher, wie das zunehmende Verkehrsaufkommen in der Stadt zukünftig bewältigt werden kann. Gleichzeitig steigen der Wunsch sowie auch die Notwendigkeit, Städte grüner, lebenswerter und mit hoher Aufenthalts-, Luft- und Umweltqualität zu gestalten. Die Stadt Jena ist eingebettet in das Saaletal und somit in ihrer räumlichen Ausdehnung begrenzt. Im Zentrum herrscht eine hohe Dichte der benutzten Flächen. Die Vereinbarkeit zwischen der zunehmenden Mobilität und der Umwelt- und Lebensqualität stellt Jena vor eine Herausforderung.

Die aktive und intensive Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und seinen Folgen sowie mit den Folgen der Urbanisierung (Versiegelung & Verdichtung, Umwelt-/Luftverschmutzung, Überhitzung, Überbeanspruchung von knappen Ressourcen etc.) hat – nicht nur in Jena – absolute Dringlichkeit. Digitale Technologien ermöglichen eine schnelle und umfassende Erhebung verschiedenster umweltrelevanter Daten (Feinstaub-, Feuchte-, Temperaturmessung, Erfassung von Verkehrsdaten etc.). Die Effizienz und Effektivität von Maßnahmen zum Schutz der (Stadt-)Umwelt und der Ressourcen, die sich aus der entsprechenden Datenlage ableiten, können hierdurch auf ein neues Qualitätsniveau gehoben werden. Diese können auch dazu eingesetzt werden, das Stadtgrün vielfältiger und nachhaltiger zu entwickeln, neue Oberflächen im Stadtraum als Grünflächen zu etablieren (z. B. Fassaden, Dächer, Innenhöfe) und die Stadtgrünpflege ressourcenschonender und multifunktional zu gestalten. Für die Entwicklung von Wohn- und Mobilitätskonzepten gilt es deshalb, sorgsam und Vorausschauend zu planen und neue Ansätze zu entwickeln.

Was möchte das Smart City Projekt im Handlungsfeld 2 erreichen?

Mit dem Projekt verbindet sich die Möglichkeit, neue Wege zu gehen und damit auch – gemäß dem Konzept des Smart City Modellprojektes – Erfahrungswerte und Modelle zu schaffen, die auf andere Städte und Regionen übertragen werden können. Ziel ist es, diesen Erkenntnisgewinn aus den umgesetzten Vorhaben zu teilen und so eine Übertragung auf andere Stadtteile und Städte zu ermöglichen. Das Handlungsfeld ist in erster Linie anwendungsorientiert, hier geht es weniger um eine Transformation grundlegender Strukturen, sondern vielmehr darum digitale Technologien zu nutzen, um für die Stadtgesellschaft einen Mehrwert in der alltäglichen Lebenswelt zu schaffen. Dazu haben wir strategische Ziele und Maßnahmen erarbeitet.