Städtische Wohn- und Lebensqualität
Im Rahmen des Smart City Modellprojektes wollen wir neue Technologien und smarte Anwendungen entwickeln und nutzen, um die Wohn- und Lebensqualität für die Bürger:innen in Jena zu verbessern. Wichtig dabei ist, dass die Anwendungen dem Gemeinwohl dienen. Darunter verstehen wir, dass sie einem bestehenden Bedarf entsprechen, dass mit ihnen ein tatsächlicher Mehrwert entsteht und dass sie „inklusiv, bezahlbar, sicher und für alle verfügbar sind“ (BMI 2020:8).
Dazu unterstützen wir …
- … Maßnahmen, mit denen Lösungen im Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen (insbesondere im Bereich Gesundheit & demographischer Wandel) entwickelt werden.
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Ein großer Bedarf ergibt sich aktuell aus dem voranschreitenden demographischen Wandel. Das betrifft in Jena vor allem die zunehmende Alterung der Stadtgesellschaft. Die Alterung der Gesellschaft wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter stetig ansteigen: Lag der Anteil der über 67-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland 2019 noch bei 20%, wird er im Jahr 2035 voraussichtlich bei etwa 25% liegen (BIB 2021:14). In Jena wird der Anteil der über 65-Jährigen im Jahr 2035 voraussichtlich bei 24% liegen, was einer Anzahl von rund 25.700 Einwohner:innen entspricht (Jacobs & Diez 2019:15). Es ergibt sich in Jena also eine stetig wachsende Bevölkerungsgruppe mit ganz spezifischen Anforderungen an die Wohn- und Lebensqualität. Das gilt insbesondere für die Themenfelder Gesundheit bzw. Gesundheitsversorgung, Pflege, gesellschaftliche Teilhabe und altersgerechtes Wohnen.
- … Maßnahmen, mit denen neue und flexible Mobilitätsformen und -angebote etabliert werden.
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Mobilität ist zentral für Teilhabe, Beschäftigung, Wirtschaft und die Lebendigkeit der Stadt. Allgemein nimmt das Verkehrsaufkommen in den Städten stetig zu, das gilt sowohl für den motorisierten Pendler- und Güterverkehr, für den ÖPNV sowie auch für den Rad- und Fußverkehr (Agora Verkehrswende 2020:11; Deutscher Städtetag 2018:4). Im urbanen Raum muss immer mehr Verkehr bewältigt werden. In Jena bleibt die Bevölkerungszahl zwar verhältnismäßig stabil, die Zahl der Einpendler:innen jedoch steigt bisher stetig an. Lag der Pendlersaldo 2010 noch bei 12.211 Personen, stieg er bis 2020 um rund 25% auf 15.331 Personen an (TLS 2020: o.S.).
In den Städten kommt es aufgrund der eingeschränkten Flächenverfügbarkeit zunehmend zu konkurrierenden Nutzungsansprüchen. Für Jena verschärft sich die Situation zusätzlich aufgrund die Tallage, durch die sich die Verkehrsachsen im zentralen Stadtgebiet konzentrieren. Gleichzeitig steigen der Wunsch sowie auch die Notwendigkeit Städte grüner, lebenswerter und mit hoher Aufenthalts- und Umweltqualität zu gestalten. Vor allem für die innerstädtische Mobilität gilt es deshalb neue Mobilitätsformen zu etablieren und digitale Technologien zu nutzen, um den Verkehr so effizient, effektiv und stadtfreundlich wie möglich zu machen. Konkret meint das, alternative Angebote im Individualverkehr zu schaffen (Sharing-Angebote für PKW, E-Roller, E-Lastenräder), die Ladeinfrastruktur auszubauen, die neuen und bestehenden Mobilitätsangebote sichtbar zu machen und zu verknüpfen und Daten zu nutzen, um Verkehrsrouten oder die Nutzung von Verkehrsmitteln zu optimieren.
- … Maßnahmen, mit denen personenbezogene Dienstleistungen als Alltagserleichterung bereitgestellt und bestehende Angebote aufgewertet werden.
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Im Rahmen des Handlungsfeldes soll der Fokus vor allem auf der Datennutzung und damit auf dem unmittelbaren Nutzen für die Bürger:innen liegen. Urbane Daten, Informationen und Wissen sollen für die Stadtgesellschaft in Wert gesetzt werden, d.h. sie sollen so transformiert werden, dass sie eine Grundlage für möglichst praktische und übersichtliche Anwendungen bilden, die die Bürger:innen als Dienstleistung zur Erleichterung ihres Alltages nutzen können.
- … Maßnahmen, die Stadträume erlebbarer machen und deren Aufenthaltsqualität verbessern.
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Im Rahmen des Smart City Modellprojektes soll die Aufenthaltsqualität der städtischen Räume verbessert werden, funktional als Ort für Freizeit, Erholung, Begegnung, Tourismus und Kultur, Handel, Wirtschaft und Versorgung, als Ort der Identifikation und gestalterisch. Smarte Anwendungen und Technologien können neue Impulse und Möglichkeiten eröffnen um Jena als lebenswerte Stadt weiterzuentwickeln und die Transformation hin zu einer digitalen Stadt auch im Stadtraum abbilden. Dazu gehört es auch, neue, attraktive Angebote und vielseitige Nutzungsmöglichkeiten zu entwickeln, die für die Bürger:innen und Gäste Jenas eine unmittelbare physische und digitale Auseinandersetzung mit dem Stadtraum ermöglichen und ihn so erlebbar und lebendiger machen.