Mitgestaltung und Teilhabe an Stadtentwicklungsprozessen

Im Rahmen des Smart City Projektes wollen wir der Stadtgesellschaft mit Smarten Anwendungen Teilhabe und Mitgestaltung ermöglichen und erleichtern. Teilhabe und Mitgestaltung sind im Rahmen von urbanen Entwicklungsprozessen in den letzten Jahrzehnten – von Seiten der Politik und Verwaltung aber auch von Seiten der Bürger:innen – immer mehr in den Fokus gerückt. Das zunehmende Bedürfnis nach Beteiligung und Inklusion trägt dabei der Tatsache Rechnung, dass die Stadt nicht einfach nur verwaltet wird, sondern durch ihre Bewohner belebt und gestaltet und dass die Bewältigung von Herausforderungen eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Das Gefühl, Teil der Stadt oder des Quartiers zu sein, ist ein zentrales Element von Gemeinschaft und Gemeinwohl. Städtische Veränderungen und Transformationen, bei denen die Kompetenz der Bewohner:innen außen vor gelassen wird, laufen zudem Gefahr in einer Sackgasse zu enden. Digitale Anwendungen ermöglichen es dabei, Beteiligung transparenter, schneller und kostengünstiger zu realisieren.

 

Dazu unterstützen wir …

… Maßnahmen, mit denen (digitale) Beteiligungsformate etabliert werden.

Ein, wenn nicht das zentrale Element einer Smart City sind die Bürger:innen. Das Verhältnis zwischen Bürger:innen und Stadt(-verwaltung) wird sich mit voranschreitender Digitalisierung mehr und mehr verändern, vor allem weil neue Technologien die Möglichkeiten, Ansprüche und Verhaltensweisen verändern und weil eine digitalisierte Interaktion in der Privatwirtschaft schon längst Realität ist (Bbsr & Bmi 2017:14). „Die Bürgerinnen und Bürger fordern heute Onlineserviceleistungen ebenso selbstverständlich ein, wie sie sich mehr Transparenz bei politischen Vorgängen und beim Verwaltungshandeln wünschen“ (ebd.). Zudem braucht es für die Tragfähigkeit umfassender Transformationsprozesse Akzeptanz und Identifikation. Hieraus leitet sich das Ziel ab, die Kommunikation zwischen Stadt und Bürger:innen zu stärken und weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Handlungsfeldes sollen dazu mit Hilfe von smarten Anwendungen und Tools neue (digitale) Beteiligungsformate etabliert werden, die den Austausch zu städtischen Entwicklungen intensiver, attraktiver, anschaulicher und interaktiver machen.

… Maßnahmen, mit denen Wissen und Informationen für die Stadtgesellschaft sichtbar und nutzbar gemacht werden.

Die Förderung von Teilhabe und Mitgestaltung verlangt auch Transparenz durch geteilte Informationen und geteiltes Wissen. Die Generierung und Speicherung von Daten wird immer umfangreicher, was in Jena insbesondere durch das Smart City Modellprojekt beschleunigt wird. Die Datenproduktion ist dabei aber weder ein Selbstzweck noch dürfen urbane Daten etwas Exklusives sein. Sie müssen stattdessen als Gemeingut betrachtet und für die Bevölkerung in Wert gesetzt werden; sie müssen der Stadtgesellschaft dienen. Verfügbares Wissen und Informationen werden für die Bürger:innen sichtbar und nutzbar gemacht.

… Maßnahmen, die Teilhabe und Gemeinschaft fördern.

Ein letzter wesentlicher Punkt, der die Ziele des Handlungsfeldes definiert, ist die Förderung von Teilhabe und Gemeinschaft. Das was Stadt und Urbanität ausmacht, geht natürlich über eine bloße Ansammlung von Grundfunktionen wie Wohnen, Arbeiten, Bewegen, Versorgen etc. hinaus. Die Stadt ist vor allem auch ein Ort des gemeinsamen Umgangs miteinander, der als solcher von und durch seine Bewohner:innen stetig gestaltet wird. Als (stadt-)politische Institution kann Gemeinschaft gefördert und unterstützt werden indem man Orte schafft oder zur Verfügung stellt, an denen eben genau diese Verbindung der Differenzen durch Begegnung und Austausch ermöglicht wird. Im Handlungsfeld 2 sollen vor diesem Hintergrund sowohl virtuelle als auch reale Begegnungsräume geschaffen und bestehende aufgewertet werden.