Urbane Daten: Der Schlüssel zu einer smarten Stadt

Daten sind der Schlüssel zur digitalen Stadt der Zukunft. Doch was bedeutet das konkret? Welche Daten gibt es, wie werden sie genutzt, und warum ist ein strategischer Umgang damit so wichtig? Das Smart City Projekt Jena beschäftigt sich intensiv mit diesen Fragen und setzt auf eine transparente, gemeinwohlorientierte Datenstrategie.

Offene Daten und Urbane Daten – Was ist der Unterschied?

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Grafik zeigt eine Häuserwand in bunten Farben mit verschiedenen Symbolen wie beispielsweise ein Zahnrad oder ein Monitor, die für städtische Daten stehen.

Daten sind eine wertvolle kommunale Ressource, die im Interesse des Gemeinwohls gestaltet und genutzt werden muss.


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Daten begegnen uns täglich: im Verkehr, bei Behördengängen oder in der Stadtplanung. Doch nicht alle Daten sind gleich. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen offenen Daten (Open Data) und urbanen Daten (Urban Data):

  • Open Data sind frei zugänglich, wiederverwendbar und weiter verteilbar. Sie stammen oft von öffentlichen Stellen und können von allen genutzt werden – ohne Einschränkungen. Beispiele sind Wetterdaten oder Statistiken zu öffentlichen Verkehrsmitteln.
     
  • Urban Data entstehen speziell im städtischen Raum und beziehen sich auf Prozesse, Strukturen und das Leben in der Stadt. Sie können sowohl aus öffentlichen als auch aus privaten Quellen stammen, wie etwa Sensordaten zur Luftqualität oder Verkehrsflussanalysen.

Manche urbanen Daten sind auch offene Daten – beispielsweise, wenn eine Stadt Verkehrsdaten zur Nutzung für Bürger:innen und Unternehmen veröffentlicht. Andere urbane Daten sind hingegen nicht öffentlich, etwa wenn sie personenbezogene Informationen enthalten oder von privaten Unternehmen gesammelt werden. 

Warum sind Daten für die Smart City Jena so wichtig?

Eine smarte Stadt nutzt Daten, um Entscheidungsprozesse zu verbessern, Ressourcen effizienter einzusetzen und die Lebensqualität zu steigern. Damit sind Daten eine wertvolle kommunale Ressource, die im Interesse des Gemeinwohls gestaltet und genutzt werden muss. In Jena arbeiten wir an einer urbanen Datenplattform, die verschiedene Datenquellen bündelt und für Bürger:innen, Verwaltung und Forschung zugänglich macht – selbstverständlich unter Einhaltung aller Datenschutzrichtlinien. Eine vom Smart City Projekt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet werden können, sodass eine verantwortungsvolle Nutzung der Daten sichergestellt ist.

Eine Datenstrategie soll die Grundlage bilden

Damit Daten sinnvoll genutzt werden können, braucht es eine durchdachte Datenstrategie. Diese beschreibt, wie eine Stadt oder Organisation mit Daten umgeht – von der Erfassung über die Sicherung bis hin zur bestmöglichen Nutzung. Das alles wird auch unter dem Begriff „Data Excellence“ zusammengefasst. Ein sehr wichtiger Teilbereich betrifft dabei die rechtlichen Grundlagen, Zuständigkeiten und Prozesse für die Arbeit mit Daten und wird als „Data Governance“ bezeichnet.

  • Data Excellence bedeutet, dass Daten so genutzt werden, dass sie einen echten Mehrwert bringen. Daten sollen korrekt, rechtskonform, aktuell und verständlich sein, damit sie gute Entscheidungen ermöglichen. Es geht darum, Informationen nicht nur zu sammeln, sondern sie optimal einzusetzen – etwa um den Verkehr in einer Stadt besser zu steuern, Energie effizienter zu nutzen oder den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Ein Beispiel ist die Nutzung von anonymisierten Bewegungsdaten, um Staus zu vermeiden, oder die Analyse von Wetter- und Luftqualitätsdaten, um gezielte Umweltmaßnahmen zu ergreifen.
     
  • Data Governance stellt dabei sicher, dass Daten richtig gespeichert, geschützt und verwaltet werden. Ohne dies gibt es keine Data Excellence. Es geht um Fragen wie: Wer darf auf welche Daten zugreifen? Wie werden Datenschutz und Sicherheit gewährleistet? Welche Regeln gibt es für die Nutzung? So wird verhindert, dass Daten missbräuchlich oder falsch verwendet werden. Ein Beispiel ist der Schutz von Gesundheitsdaten oder die Festlegung, wer in der Stadtverwaltung Zugang zu sensiblen Bürgerinformationen hat.

Fazit: Daten als Grundlage für eine smarte und lebenswerte Stadt

Offene und urbane Daten bieten große Chancen für eine effizientere, nachhaltigere Stadtentwicklung. Doch ihr Potenzial kann nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn klare Regeln für den Umgang mit Daten bestehen und die bestmögliche Nutzung sichergestellt wird. Das Smart City Projekt Jena setzt genau hier an: mit einer transparenten Datenstrategie für eine Stadt, die digital vernetzt und zukunftsfähig ist. 


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