Gedruckt vs. Digital: Das können Buch und E-Book

Wissen Sie noch, welches Buch Sie zuletzt bis zum Schluss gelesen haben? Einen Liebesroman, eine Abenteuergeschichte, etwas Historisches oder vielleicht sogar eine sachliche Abhandlung? Die meisten Leser:innen werden dies wahrscheinlich beantworten können. Doch falls Ihr letztes gelesenes Buch schon länger zurückliegt oder Sie aber in sehr vielen Büchern schmökern, fällt die Antwort vielleicht schon etwas schwerer. Doch eines wissen Sie bestimmt: Ob es sich dabei um ein klassisches Buch aus Papier oder um ein digitales E-Book gehandelt hat. Wie sich diese beiden Medien unterscheiden und welche Vor- und Nachteile sie bieten, beschreibt diese Ausgabe des Digitalen Donnerstags.

Bücher und E-Books sind beide beliebt

Das klassische Buch aus Papier gibt es in Europa schon seit mehreren Jahrhunderten. Seit Johannes Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand, erfuhr es immer größere Verbreitung und revolutionierte dabei die Wissensvermittlung und Kommunikation. Obwohl es sich seitdem verändert und weiterentwickelt hat, sind die grundsätzlichen Eigenschaften dieses Mediums gleichgeblieben: Ein Buch ist ein physisches Objekt, besteht aus Papier und Pappe und ist gedruckt und geheftet oder gebunden.

Das erste E-Book ist im Vergleich dazu jung, aber wahrscheinlich dennoch wesentlich älter, als die meisten vermuten: Als erstes Exemplar dieses neuen Mediums gilt eine digitalisierte Version der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1971. Seitdem hat sich das E-Book deutlich weiterentwickelt und in den 2000ern als eigenständige Variante etabliert.

Heute existieren beide Medien erfolgreich nebeneinander. Sowohl das klassische Buch als auch die digitale Version sind beliebt: Wie das Statistik-Portal statista anhand einer Umfrage aus dem Jahr 2023 zeigt, lesen 80 % der Deutschen regelmäßig gedruckte Bücher und 36 % E-Books.

Anfassen, riechen, umblättern: Buch überzeugt mit haptischen Eigenschaften

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Waage, auf die auf der einen Seite ein E-Book und auf der anderen Seite Bücher wiegt
E-Book im Vergleich zu Büchern
freepik/vectorjuice

Dass das klassische Buch immer noch deutlich beliebter ist, liegt wahrscheinlich an seinen physischen Eigenschaften: Viele Menschen mögen es, ein Buch in der Hand zu haben, sein Gewicht zu spüren, Seiten umzublättern und den Geruch wahrzunehmen. Das Lesen wird auf diese Weise zu einer erlebbaren Erfahrung. Da Leser:innen beruflich und privat oft auf Bildschirme schauen, stellt das klassische Buch demgegenüber zudem eine willkommene Abwechslung dar.

Hinzu kommt, dass auch die Gestaltung der Bücher einen Wert hat. Viele Menschen mögen die Ästhetik von Büchern und genießen ihren Anblick im eigenen Bücherregal. Dies gilt umso mehr für speziell designte Bücher, antiquarische Ausgaben und Druckerzeugnisse, bei denen Illustrationen oder besondere Bindungen im Mittelpunkt stehen.

Aus diesen Vorteilen des klassischen Buches leiten sich jedoch direkt seine Nachteile ab: Bücher benötigen Platz, haben Gewicht und sind nicht so leicht zu transportieren. Da kann es bei Liebhabern in der Wohnung schnell eng werden und die Entscheidung, welches Buch mit in den Urlaub kommt, schwerfallen. Ist ein Buch im Geschäft nicht vorrätig, muss es erst bestellt und auf die Lieferung gewartet werden.

Platzsparend, leicht und individuell anpassbar: E-Book

Demgegenüber punktet das E-Book, denn nahezu alle Nachteile des klassischen Buches gleicht es aus. Als Leser:in benötigt man lediglich ein Abspielgerät, etwa einen E-Book-Reader, und schon ist der Anzahl an Büchern kaum Grenzen gesetzt. Dutzende neue Romane, Geschichten und Sachbücher sind in kurzer Zeit heruntergeladen, auf Reisen stets unbegrenzt dabei und nehmen auch in der Wohnung keinen Platz ein.

Zudem erlaubt das E-Book zahlreiche individuelle Anpassungen. Die Schriftgröße und -art können ebenso eingestellt werden wie die Hintergrundfarbe und -helligkeit oder die Textausrichtung. Auf diese Weise kann sich jede:r das passende Leseerlebnis schaffen. Obendrein werden die Bildschirme der Lesegeräte immer besser, sodass immer mehr Menschen das Lesen auf den Readern als angenehm empfinden.

Trotzdem schaut man beim Lesen eines E-Books auf einen Bildschirm, was auf Dauer doch störend sein kann. Weiterhin gilt hier wie bei anderen digitalen Entwicklungen, dass man sich zu einem gewissen Grad von einer Technologie abhängig macht. Sollten Hersteller bestimmte Formate nicht mehr unterstützen, Technik veralten oder es neue Regeln für digitale Rechteverwaltungen geben, kann es mit dem Lesegenuss plötzlich vorbei sein.

Entscheidend ist der Spaß am Lesen

Letztlich bieten beide Varianten ihre Vorteile: Während das klassische Buch mit haptischen Erfahrungen überzeugt, bietet das E-Book Individualität und Mobilität. Dabei können die Leser:innen ihren eigenen Vorlieben folgen, die gewünschte Buch-Version wählen oder sogar beide Möglichkeiten parallel nutzen.

Übrigens: Als das meistverkaufte Buch gilt die Bibel. Mit Blick auf Gewicht und Volumen würde sich hier eine digitale Variante wohl besonders lohnen. Doch ob Sie beim Schmökern nun klassische Bücher aus Papier mögen oder lieber E-Books bevorzugen: Am Ende ist entscheidend, dass Sie mit Ihrer Wahl Spaß am Lesen haben.

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