Künstliche Intelligenz anschaulich erklärt
Wenn Sie ein wenig Abwechslung zu Glühwein, Plätzchen und Weihnachtsmusik brauchen, schauen Sie doch mal im Foyer des Abbe-Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) vorbei. Dort läuft seit 10.12.2022 die interaktive Ausstellung „I AM A.I. - Künstliche Intelligenz erklärt“. Sie wurde im Auftrag der Carl-Zeiss-Stiftung von der imaginary gGmbH entwickelt; Veranstalter sind die Friedrich-Schiller-Universität Jena und das interdisziplinäre Michael Stifel Zentrum.
Worum geht es in der Ausstellung?
Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) eigentlich? In welchen Bereichen kommt sie zur Anwendung? Und wo liegen ihre Grenzen? Fragen wie diese werden in der Ausstellung aufgegriffen und erkundet. Bis zum 05.03.2023 zeigt sie insgesamt 13 Exponate zu Methoden, Anwendungen und gesellschaftlichen Aspekten von KI. Dazu gehören z. B. Sprach- und Schrifterkennung und eine Simulation, die zeigt, wie KI durch Belohnungen lernt. Ein anderes Thema ist die Ethik. Im Bereich des autonomen Fahrens stellen sich hier Fragen wie: Macht KI den Straßenverkehr zukünftig sicherer? Wie soll die Maschine entscheiden? Geht es eher um den niedrigsten Versicherungsschaden oder darum, dass so wenige Menschen wie möglich bei einem Unfall verletzt werden? Spielen Sie die verschiedenen Szenarien an einer Station durch. Wie würden Sie entscheiden?
Künstliche Intelligenz ist nicht nur eines der wesentlichen Zukunftsthemen unserer Zeit, sondern auch ein komplexes wissenschaftliches Thema, das mithilfe der Ausstellung anschaulich und nahbar dargestellt wird. Besucher:innen aller Altersklassen werden dazu eingeladen, mit der Ausstellung zu interagieren,
erklärt Dr. Bettina Färber vom Michael Stifel Center Jena. Ein weiteres Ziel ist die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema KI – und dafür werden abstrakte Konzepte bis hin zu Alltagssituationen angesprochen.
KI ist eben keine Magie, sondern basiert auf Forschungsergebnissen, die manchmal einfach noch nicht so ausgereift sind.
Woher kommt der Name „I AM A.I.“ ?
Zum einen ist der Titel ist ein Palindrom – man kann ihn also vorwärts und rückwärts lesen und er ergibt denselben Sinn. Zum anderen soll er zum Ausdruck bringen, dass wir Menschen immer noch die eigentlich stärkere Intelligenz sind – wir verfügen über Absichten, Emotionen und Bewusstsein, mit dem Wissen um alternative Szenarien.
Als Inspiration diente der Comic-Essay „KI, wir müssen reden“ von der Datenwissenschaftlerin Julia Schneider und der Künstlerin Lena Ziyal. Das Buch setzt sich mit dem aktuellen Stand von KI auseinander, bietet Einblicke in den aktuellen Forschungsstand und umfasst eine Vielfalt an Themen, ohne Angstmacherei und zugleich den kritischen Blick zu verlieren.
Rund um die Ausstellung
Ihren Auftakt feierte die Wanderausstellung Anfang 2022 in Heidelberg, bevor sie bis November in Kaiserslautern Station machte und nun in Jena zu sehen ist. Die drei Orte sind nicht zufällig gewählt, sondern befinden sich in den Förderländern der Carl-Zeiss-Stiftung. Ursprünglich sollte die Ausstellung bereits im Jahr 2020 nach Jena kommen, musste aufgrund der Corona-Pandemie allerdings verschoben werden.
Die Inhalte richten sich insbesondere an alle Neugierigen ab 12 Jahren. Für Gruppen und Schulklassen ab der 5. Klasse werden Führungen angeboten, die im Rahmen des THInKI (Thüringer Hochschulinitiative für KI im Studium) von Studierenden entwickelt wurden. Hier wird um Anmeldung gebeten unter iamai@uni-jena.de. Wer sich vorab schon mal einen Eindruck verschaffen will, kann sich die Ausstellung auch online ansehen.
Die Ausstellung ist ganztags für die Öffentlichkeit zugänglich und von Montag bis Freitag von 06:00 – 22:00 Uhr, Samstag 08:00 – 20:00 Uhr und Sonntag 10:00 –18:00 Uhr geöffnet. Ausgenommen sind die Tage ab dem 24.12.2022 bis zum 01.01.2023, dann ist die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei.
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