Mit dem Hamster durch digitale Welten

Kinder der heutigen Zeit wachsen oft ganz selbstverständlich mit Informationstechnologien und dem Internet heran. Nicht selten beherrschen sie frühzeitig Smartphones, Tablets und Co. besser als ihre Eltern – und werden damit auch als Digital Natives bezeichnet.

Viele Kinder gehen auch schon weiter, als nur Apps zu bedienen und interessieren sich für das Programmieren lernen – eine gute Möglichkeit, spielerisch die Prozesse der digitalen Welt zu verstehen und zu ergründen. Um die kindliche Neugier und den Erkundungsdrang zu fördern, gibt es bereits eine Reihe von Anbietern, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und Kindern einen leichten Zugang ermöglichen.

Bild
Hamster am Mini-PC.
Die "Hamster-Kurse" von witelo sind sehr beliebt.
Freepik

Dazu gehört auch der von der Stadt Jena geförderte Verein witelo e. V., bei dem Manuela Meyer, Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Jena, als Vorstandsvorsitzende fungiert. Dahinter steht eine Art Schülerforschungszentrum, das in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern wissenschaftlich-technische Lernorte in Jena anbietet mit dem Ziel, die MINT-Bildung zu fördern. In wöchentlichen Informatik- und Robotik-AGs können sich Kinder unterschiedlicher Altersgruppen spielerisch ausprobieren, so u.a. auch in dem Kurs „Programmieren mit dem Hamster“.

Was sind die „Hamsterkurse“?

In der Arbeitsgemeinschaft arbeiten Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse mit dem „Hamster-Struktogramm-Editor“. Das ist eine einfach zu bedienende Software, mit der sich ein kleiner Hamster durch selbstgebaute Welten steuern lässt. „Die zu entwickelnden Algorithmen sind auf das Vorstellungsdenken, Wahrnehmen und Handeln der Kinder ausgerichtet“, erklärt Dr. Christina Walther, Geschäftsführerin von witelo e.V. Die Idee zur Arbeitsgemeinschaft geht zurück auf Otto Thiele, der bis 2019 Informatik-Lehrer am Carl-Zeiss-Gymnasium war.

Mitmachen können Kinder der vierten Klasse. Anhand kleiner Hamster-Programmier-Geschichten üben sie das logische und algorithmische Denken. Dabei geht es weniger darum, eine Programmiersprache zu lernen, sondern Verständnis dafür zu entwickeln, was ein Programm ist und wie es aufgebaut ist.

Die Arbeitsgemeinschaft startet immer zu Beginn des Schuljahres, die Anmeldung ist ab Juli für das kommende Schuljahr möglich. Oft werden „Hamsterkurse“ aber auch in den Ferien oder im Rahmen von Schulworkshops angeboten.

Bild
Kinder sitzen vor einem PC-Monitor und eine Lehrerin schaut lächelnd zu.
Programmieren lernen im Unterricht.
Freepik

Programmieren interessiert Jungs und Mädchen

In den letzten Jahren war immer ein Drittel bis die Hälfte der Teilnehmenden Mädchen, die mit großem Interesse und Begeisterung den Hamster programmiert haben. "Wir verpacken die Aufgaben in kleine Geschichten: Da muss der Hamster einen Körnervorrat anlegen, den Fuchs austricksen oder einen Weg durchs Labyrinth finden", betont die Geschäftsführerin. Offenbar spricht das die Kinder an, denn sie bauen nicht nur kleine „Welten“ für den Hamster, sondern schreiben auch die passenden Programme, um dem Hamster zu helfen. Die Aufgaben sind so gestellt, dass es stets mehrere Lösungen gibt – schließlich wollen alle Kinder am Ende ein funktionierendes Programm haben.

Stadt Jena fördert witelo e. V.

Die Stadt Jena fördert witelo mit 15.000 Euro im Jahr. „Wir sind sehr froh, dass wir seit unserem Projektstart 2012 unterstützt werden, denn das erlaubt uns eine kontinuierliche Arbeit. Auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena mbH gehört zu unseren langjährigen Förderern und natürlich der Carl Zeiss Förderfonds, der witelo ebenfalls von Beginn an fördert“, so Christina Walther.

Sie haben Fragen zu diesem oder einem anderen DigiDo-Beitrag? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf, wir freuen uns auf Ihr Feedback.

  • E-Mail: smartcity@jena.de
  • Telefon: 0049 3641 49-2019
  • oder auch via Facebook auf dem Jena Lichtstadt-Kanal unter dem aktuellen #DigiDo-Beitrag