Ein Jahr JEDI – Jenas Digitalwerkstatt für Visionäre feiert Geburtstag
2025 ist ein Jahr der digitalen Geburtstage in Jena: Gleich drei zentrale Maßnahmen innerhalb des Smart City Projekts Jena feiern ihr einjähriges Bestehen – der Digitalagent, der ProbierLaden und des JEDI („Jena Digital Innovation Hub“). Sie richten sich an unterschiedliche Zielgruppen, stehen aber für ein gemeinsames Ziel: Digitale Teilhabe für alle ermöglichen – ganz praktisch, alltagstauglich und auf Augenhöhe.
Den Auftakt der Jubiläumsrunde macht der JEDI
Am 12. August 2024 eröffnete die Stadt Jena gemeinsam mit dem Verein Jena Digital e.V. den JEDI am Engelplatz 8. Seitdem hat sich der Ort als kreativer Raum für digitale Innovationen, Austausch und Zusammenarbeit etabliert – vor allem für Menschen, die sich beruflich oder wissenschaftlich mit digitalen Themen beschäftigen.
Ob Workshops, Fachvorträge, Meet-ups, Hackathons oder Ausstellungen: Der JEDI bringt IT-Profis, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und interessierte Bürger:innen zusammen und macht Digitalisierung als Stadtentwicklungsaufgabe konkret erlebbar. Hier geht es um digitale Lösungen für die Stadt, digitale Kompetenzen, digitale Geschäftsmodelle, datenbasierte Werkzeuge, Zukunftstechnologien und nicht zuletzt darum, wie Jena als Smart City gemeinsam gestaltet werden kann.
Innovation erleben und mitgestalten

Im Showroom des JEDI können Besucher:innen digitale Lösungen ausprobieren – von VR-Erlebnissen über KI-Bildgeneratoren bis hin zu Exponaten regionaler Unternehmen wie ZEISS, dotSource und rooom AG. Regelmäßige Formate wie der Jena.AI - als Stammtisch für Künstliche Intelligenz, der Softwarearchitektur-Stammtisch oder das GameDev & XR-Meetup fördern den fachlichen Austausch – und machen den JEDI zu einem offenen Treffpunkt für alle, die Jenas digitale Zukunft aktiv mitgestalten wollen.
Mit seinen offenen Workshopflächen bietet der JEDI außerdem Raum für Begegnung und Projektarbeit – u. a. für das Team des Smart City Projekts sowie für Akteur:innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Hochschulen.
Fragen an Domenique Dölz, Teilprojektleiter im Smart City Projekt Jena
Domenique, wie hat sich der JEDI im ersten Jahr entwickelt? Wie viele Besucher:innen konntet ihr begrüßen?
Seit der Eröffnung im August 2024 konnten wir rund 2.500 Besucher:innen begrüßen.
Wie viele Veranstaltungen fanden statt – und welche Formate waren besonders gefragt?
Insgesamt gab es im JEDI im vergangenen Jahr 108 Veranstaltungen. Neben unseren eigenen zählen darunter auch Einbuchungen der Stadtverwaltung, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena sowie der Digitalwirtschaft Jenas.
Besonders gefragt sind und waren bisher unser JENA.AI Format und der Hands-On-Workshop JENA.AI live. Hier treffen sich Entwickler:innen, Forscher:innen und KI-Begeisterte, um gemeinsam smarte Lösungen für Künstliche Intelligenz zu diskutieren, zu verstehen und auszuprobieren.
Ein besonderes Highlight war sicherlich Teil der Langen Nacht der Wissenschaften gewesen zu sein. Viele Bürger:innen fanden den Weg in den JEDI und konnten an diversen Stationen von Unternehmen digitale Lösungen entdecken.
Welche Zielgruppen habt ihr gut erreicht, wo seht ihr noch Potenzial?
Wir erreichen bereits gezielt Entwickler:innen, Forschende und Unternehmer:innen der Digitalwirtschaft – insbesondere durch praxisnahe Workshops und Netzwerkveranstaltungen. Um den JEDI hat sich mittlerweile eine rege Community entwickelt, die auch von der engen Vernetzung mit dem Verein Jena Digital e. V. lebt. Als gemeinsamer Betreiber des Ortes ist es uns gelungen, eine offene Plattform für Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit zu schaffen.
Ein besonderes Entwicklungspotenzial sehen wir bei Studierenden. Diese wollen wir zukünftig noch enger an die Community anbinden, um den zukünftigen Absolventen mit digitalen Kompetenzen echte Perspektiven in der lokalen Digitalwirtschaft aufzuzeigen. So bieten wir aktuell für Schüler:innen und Studierende bereits die Code Week Thüringen, die Jena Digital Safari oder das Praxismoduls Digitalwirtschaft an den beiden Jenaer Hochschulen an. Damit verfolgen wir das Ziel, die Fachkräfte von morgen für digitale Themen zu begeistern und für Berufsfelder in der digitalen Wirtschaft zu gewinnen.
Zusätzlich werden zukünftig Startups noch stärker im Fokus stehen: Hier wollen wir mit neuen Know-How-Formaten und Vernetzungsangeboten sowie zusätzlicher Sichtbarkeit über unsere Kanäle und Formate Startups fördern. Als Teil des deutschlandweiten de:hub-Netzwerks können wir als de:hub Photonics & Digital Experiene Platforms gemeinsam mit Jena Digital, OptoNet und Fraunhofer Institut für angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) Startups eine deutschlandweite und internationale Bühne bieten.
Was lief besonders gut – und wo gab es Überraschungen oder Herausforderungen? Gibt es ein konkretes Veranstaltungsbeispiel, das dich besonders begeistert hat?
Ja, der Hackathon „Hack the Paradise!“ im Juni 2025 war ein echtes Highlight! Über 50 Teilnehmende haben zwei Tage lang intensiv an der Frage gearbeitet, wie Künstliche Intelligenz unsere Stadt lebenswerter und digitaler machen kann. Besonders beeindruckend waren die kreativen Prototypen – vom „Mängel-Mate“ zur Bearbeitung von Bürgeranliegen bis zu KI-Abstracts fürs Stadtlexikon. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Hackathon und sind gespannt auf die Ideen, die dort entstehen!
Welche Themen waren besonders im Fokus?
Besonders im Fokus stehen alle Themen rund um Künstliche Intelligenz. Die Technologie wird unsere Gesellschaft verändern. Wichtig ist es deshalb Kompetenzen aufzubauen und diese in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung nutzbar zu machen. Für diesen Wissenstransfer leistet der JEDI einen wichtigen Beitrag. Denn hier treffen Expert:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft aufeinander und tauschen Erfahrungen und Know-How aus.
Was erwartet den JEDI im zweiten Jahr? Wird es neue Formate oder Schwerpunkte geben?
In erster Linie werden wir unsere erfolgreichen oben genannten Formate fortführen. Zusätzlich wollen wir mit der Friedrich-Schiller-Universität ein weiteres Seminar gestalten, in dem Studierende gezielte digitale Lösungen für unsere Stadt entwickeln. Bei der Workshopreihe JENA.AI.Live in Kooperation mit dem Thüringer Zentrum für lernende Systeme und Robotik (TZLR) werden wir gemeinsam mit allen Interessierten ein eigenes, individuell auf die eigenen Bedürfnisse entwickeltes GPT entwickeln – mit vier neuen Terminen rund um die Frage „Wie entwickle ich mein eigenes GPT?“.
Welche Rolle spielt der JEDI künftig im Rahmen des Smart City Projekts?
Der JEDI ist bereits zentrale Plattform für Austausch, Co-Creation und digitale Innovation und wird diese Rolle im Smart City Projekt weiter ausbauen. Künftig soll der Hub noch stärker als Ort der Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Stadtgesellschaft wirken. Geplant ist, interdisziplinäre Kooperationen gezielt zu fördern, neue Beteiligungsformate zu etablieren und digitale Kompetenzen in die Breite zu tragen. So wird der JEDI zum strategischen Knotenpunkt für die digitale Stadtentwicklung in Jena.
Ein starkes Netzwerk – für eine starke digitale Stadt
Der JEDI ist Teil eines umfassenden Ökosystems: Während der ProbierLaden seit Herbst 2024 digitale Hilfe für Einsteiger:innen bietet, begleitet der Digitalagent Jenas Schulen, Verwaltung und Bildungsakteure bei der digitalen Transformation. Drei Maßnahmen, ein Ziel: Jena als lebenswerte, digitale Stadt gemeinsam gestalten.
Sie haben Fragen zu diesem oder einem anderen DigiDo-Beitrag? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf, wir freuen uns auf Ihr Feedback.
- E-Mail: smartcity@jena.de
- Tel.: 0049 3641 49-2019
- oder auch via Facebook auf dem Jena Lichtstadt-Kanal unter dem aktuellen #DigiDo