Zukunft des ProbierLadens: Von der Projektidee zur dauerhaften Stadtdienstleistung

Wie kann der ProbierLaden auch nach Ende der Förderung weiterbestehen? Mit dieser Frage haben wir uns gemeinsam mit dem Fraunhofer IESE und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in einem Workshop zu Betreiber- und Geschäftsmodellen auseinandergesetzt.

Hintergrund

Die Förderung der Modellprojekte Smart Cities Jena läuft im August 2027 aus, einige Teilprojekte sogar schon früher. Damit rückt die Frage der Verstetigung und Nachnutzung der Projektergebnisse zunehmend in den Fokus. Zentral sind dabei drei Kernfragen:

  • Welches Problem lösen wir?
  • Wem nützt die Lösung?
  • Ist der Nutzen so groß, dass sich die Lösung langfristig finanzieren lässt?

Vom Projekt zur klaren Leistung

In der Förderphase konnten viele Ideen parallel erprobt werden – eine wertvolle Chance, Neues auszuprobieren. Für die Verstetigung braucht es jedoch eine klare Fokussierung: Was ist das Herzstück des Angebots? Wer profitiert davon? Und wer ist bereit, künftig für den Betrieb zu zahlen?

Im Workshop stellten wir dazu eine Methode vor, die Fraunhofer IESE gemeinsam mit der Koordinierungs- und Transferstelle (KTS) entwickelt hat. Sie baut auf dem Business Model Canvas auf, ist aber speziell auf die kommunale Praxis zugeschnitten. Ziel ist es, aus einer Vielzahl von Aktivitäten eine konkrete „Stadtdienstleistung“ herauszuschälen und dafür ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln.

Der ProbierLaden als Stadtdienstleistung

Der ProbierLaden ist mehr als nur ein Raum mit Ausstattung. Erst durch Programm, Betreuung und Organisation wird er zu einem lebendigen Ort, der Menschen zum Mitmachen einlädt und Mehrwert für die Stadtgesellschaft schafft. Diese oft unsichtbaren Leistungen standen im Workshop besonders im Fokus.

Eine zentrale Erkenntnis war die Unterscheidung zwischen Nutzenden und zahlenden Kund:innen: Während die Stadtgesellschaft den ProbierLaden nutzt, stellt sich die Frage, welche Institutionen oder Akteursgruppen bereit sind, für den Betrieb aufzukommen – und damit die Grundlage für eine Verstetigung zu schaffen.

Ausblick

Mit dem Workshop ist ein wichtiger Schritt getan, um den ProbierLaden über die Projektlaufzeit hinaus tragfähig aufzustellen. Die erarbeiteten Ansätze fließen nun in die weitere Arbeit ein und sollen dazu beitragen, dass der ProbierLaden auch langfristig als innovative Stadtdienstleistung für die Menschen in Jena bestehen bleibt.