Gamification: Wie spielerische Elemente bei der Unternehmensführung helfen

Wer in einem Spiel eine Sache erfolgreich umsetzt, wird in der Regel belohnt: In Brettspielen bringen die besten Spielzüge die meisten Punkte und Videospiele prämieren den Abschluss eines Levels beispielsweise mit einer besseren Ausrüstung. Diese spieltypischen Elemente finden sich immer häufiger in Kontexten, die eigentlich nichts mit Spielen zu tun haben, etwa in der Wirtschaft und der Unternehmensführung. Inwieweit hier Belohnungssysteme zum Einsatz kommen, was sie bewirken und welchen Einfluss die Digitalisierung auf diese sogenannte „Gamification“ hat, fasst die heutige Ausgabe des Digitalen Donnerstags zusammen.

Ranglisten, Punkte & Abzeichen

Gamification bedeutet, dass spielerische Elemente in nicht-spielerischen Kontexten eingesetzt werden. Zu diesen Elementen gehören die bereits genannten Siegpunkte oder wertvollere Ausrüstungsgegenstände. Andere Mechanismen sorgen dafür, dass Spielende sich mit ihren Kontrahent:innen unkompliziert vergleichen können: Erledigte Aufgaben lassen die Teilnehmer:innen auf Ranglisten nach oben klettern, Sterne zeigen an, wie gut ein Level abgeschlossen wurde und Abzeichen vermitteln, dass jemand besondere Meilensteine erreicht hat. Weitere Elemente sind Fortschrittsbalken sowie Challenges und Missionen.

Da diese Elemente den Spielspaß und die Langzeitmotivation erhöhen, greifen andere Bereiche die Mechanismen auf, passen sie an ihre Bedürfnisse an und setzen sie im eigenen Kontext ein. So ist die Gamification immer häufiger in Unternehmen zu finden. 

Mehr Engagement, höhere Motivation und langfristige Freude

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Ein Mann, der mit einem Tablet in der Hand auf dem Boden sitzt; neben ihm ein Pfad mit verschiedenen Punkten, die durch einen Hacken erfüllt sind und Schlössern, die den Pfad verschließen
Gamification in der Unternehmensführung
Freepik

Von der Nutzung von Gamification-Mechanismen versprechen sich Unternehmen mehrere positive Effekte. Die spielerischen Elemente sollen beispielsweise die Arbeitsmotivation und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern. Gleichzeitig soll die Produktivität steigen, indem monotone Aufgaben durch Gamification aufgewertet werden. Da die erzielten Fortschritte nur innerhalb des aktuellen Unternehmens einen Wert besitzen, wird außerdem eine stärkere Bindung der Mitarbeitenden erhofft.

Konkret wird Gamification in Unternehmen etwa so umgesetzt: Im Salesteam erhalten Mitarbeitende Punkte für erfolgreiche Verkäufe, oder abgeschlossene Fortbildungen werden mit Abzeichen belohnt. Ein weiterer Mechanismus besteht darin, Fortschritte in Zielvereinbarungen durch Balkendiagramme zu visualisieren.

Gamification funktioniert mit digitalen Tools

Damit die spielerischen Elemente erfolgreich bei der Unternehmensführung helfen können, braucht es digitale Tools. Theoretisch wäre es zwar möglich, Fortschritte und Punkte per Hand zu notieren und im Büro zu präsentieren, doch praktikabel ist solch ein System nicht. Stattdessen bietet speziell auf Gamification ausgelegte Software vielfältige Möglichkeiten und Vorteile:

  • Perfekte Anpassungen an das jeweilige Unternehmen
  • Attraktive Oberflächen, die zum Mitmachen anregen und für jede Person individuell anpassbar sind
  • Unkomplizierter Austausch und Vergleich zwischen den Mitarbeitenden
  • Zahlreiche detaillierte Auswertungsmöglichkeiten
  • Automatisierte Benachrichtigungen und Erinnerungen
  • Echtzeit-Feedback für Mitarbeitende und Führungskräfte
  • Situative Anpassungen und individuelle Challenges dank KI und Datenanalyse
  • Schnelle Erweiterbarkeit mit neuen Features
  • Höheres Zusammengehörigkeitsgefühl im Team
  • Mitarbeitende können weltweit teilnehmen, unabhängig von Home-Office-Regelungen und vom konkreten Unternehmensstandort

Der richtige Einsatz ist wichtig

So vielversprechend der Einsatz von spielerischen Elementen in der Unternehmensführung auch sein mag, bringt er doch Gefahren mit sich. Zum einen müssen die verschiedenen Mechanismen stets an die jeweilige Unternehmenskultur angepasst sein. Ansonsten funktioniert Gamification bestenfalls kurzfristig und bewirkt das Gegenteil der erwünschten Effekte. Es kann etwa für Frust bei vielen Mitarbeitenden sorgen, wenn es in einer Firma spielentscheidende Punkte für abgeschlossene Fortbildungen gibt, das Unternehmen Weiterbildungen aber nur für einen geringen Prozentsatz der Belegschaft anbietet.

Zum anderen können Systeme, die Leistungen erfassen und vergleichen, genutzt werden, um Mitarbeitende zu überwachen und unter Druck zu setzen. Des Weiteren gibt es Faktoren, die wichtig für den Erfolg eines Unternehmens sind, jedoch nicht gemessen werden können. Beispielsweise gibt es Mitarbeitende, die womöglich schlechte Verkaufszahlen vorweisen, aber aufgrund ihres positiven Einflusses auf die Teamstimmung für den Erfolg der Abteilung entscheidend sind.

Auf zur nächsten Herausforderung

Wie zahlreiche Studien belegen, kann Gamification die Zufriedenheit und die Motivation der Mitarbeitenden nachhaltig fördern. Werden sie richtig eingesetzt, unterstützen die spielerischen Elemente eine erfolgreiche Unternehmensführung. Dabei machen digitale Tools die nachhaltige und gelungene Anwendung möglich.

 


Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns mit dem DigiDo für dieses Jahr und schauen zurück auf viele spannende Themen und wertvolle Einblicke. Wir bedanken uns für Ihr Interesse und die gemeinsame Reise durch die digitalen Trends und Entwicklungen.

Wir wünschen Ihnen eine wunderbare Weihnachtszeit, erholsame Feiertage und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr. Auch 2025 sind wir wieder für Sie da – mit neuen Themen rund um digitale Trends und aktuellen Einblicken in die Maßnahmen des Smart City Projekts. Gemeinsam verfolgen wir, wie Jena Schritt für Schritt smarter wird.

Bis dahin alles Gute und bleiben Sie gesund!


 

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