Kochen, backen und braten mit digitalen Helfern
Beim Kochen oder Backen muss man oft die richtigen Mengen verwenden, damit die geplante Speise oder der gewünschte Kuchen gelingt. Also wiegt man die benötigten Zutaten schnell ab. Dass viele Menschen dafür eine digitale Küchenwaage verwenden, fällt kaum noch auf. Sie ist mittlerweile in zahlreichen Haushalten zum Standard geworden.
Der digitale Fortschritt ist den meisten Menschen selten bewusst. Dabei ist dies noch längst nicht alles! Wie digitale Entwicklungen das Kochen, Backen und Braten erleichtern und neue Möglichkeiten in der Küche schaffen, erfahren Sie in der heutigen Ausgabe des Digitalen Donnerstags.
Rezepte aus dem Web
Ein Klassiker unter den digitalen Helfern für das Werkeln in der Küche sind Rezeptwebseiten. Hier findet man für jeden Anlass passende Gerichte und die jeweiligen Anleitungen dazu. Sie gehören seit Jahren zum Standard und können mittlerweile auch Vorschläge anhand persönlicher Vorlieben der Nutzer:innen erstellen. Die Algorithmen sind nun sogar in der Lage, Rezepte nach individuellen Anforderungen anzupassen und Gerichte entsprechend verschiedener Vorlieben, Abneigungen, Allergien und einer vegetarischen oder veganen Ernährung zu verändern.
Ebenfalls beliebt sind Anwendungen, bei denen man seine vorhandenen Zutaten einträgt und die Software dies mit hinterlegten Rezepten abgleicht. In kürzester Zeit sieht man auf diese Weise, welche Gerichte man kochen oder welche Cocktails man sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln mixen kann.
Im Verhältnis dazu sind durch Künstliche Intelligenz generierte Rezepte noch recht jung: Hier trägt man die Zutaten ein, die man vorrätig hat oder die man verwenden möchte und die Software erstellt daraus neue Gerichte. Allerdings muss man dies teilweise durchaus mit Vorsicht oder einer gewissen Portion Humor genießen. Manchmal entstehen etwa aus so simplen Zutaten wie Nudeln, Käse, Cola und Nutella Rezepte, die einem empfehlen, die Nudeln in Cola zu kochen, mit Käse zu überbacken und abschließend mit einigen Spritzern Nutella zu veredeln.
Doch selbst wenn man bei manchen Vorschlägen etwas aufpassen muss, bekommt man durch diese Software vielfach neue Inspirationen, kann man mit Zutaten und verschiedenen Zusammenstellungen experimentieren und so ganz neue Genüsse beim Essen erleben.
Das "Internet der Dinge" in der Küche
Mittlerweile können viele Geräte online mit uns und untereinander kommunizieren. Auf diese Weise laufen manche Alltagsprozesse automatisiert ab oder wir erhalten schnell Informationen. Dieses sogenannte "Internet der Dinge" ist auch in der Küche angekommen: Kühlschränke erkennen über Sensoren, welche Lebensmittel nicht mehr ausreichend vorhanden sind und erstellen automatisch Einkaufslisten oder bestellen benötigte Dinge direkt selbst. Zudem können die Geräte die Frische von Lebensmitteln analysieren und an deren Verwertung erinnern. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass wir nachhaltiger handeln und weniger Produkte wegschmeißen.
Über Apps lassen sich Herde und Öfen aus der Ferne steuern, Kochvorgänge können online nachverfolgt und überwacht werden. Ähnliches ist auch mit Pfannen und Töpfen möglich, die über integrierte Sensoren Temperatur, Zeit und Wassergehalt analysieren. Auf diese Weise können Kochvorgänge vereinfacht, optimiert und automatisch beendet werden. Dies verbessert nicht nur das Ergebnis, sondern spart auch Energie.
Sicherheitsaspekte im Blick haben
Bei all den Möglichkeiten darf man jedoch auch kritische Aspekte nicht vergessen: Alle smarten Geräte sammeln Daten. Diese benötigen sie zwar für ihre Funktionen, allerdings ist oft nicht sicher, welche Daten zusätzlich erhoben oder welche für Analyse- und Marketingzwecke an die Hersteller weitergeleitet werden. Datenschutz sollte daher immer ein wichtiges Thema sein.
Ebenso wichtig ist die Sicherheit: Bei der Verwendung von Online-Diensten besteht immer ein Risiko eines Cyber-Angriffs. Anwendungen und Geräte sollten deshalb stets ausreichend abgesichert sein. Konkret bedeutet dies, dass sich Cyberkriminelle Zugriff auf persönliche Daten, etwa Einkaufs- und Kochverhalten oder sogar Kameras, verschaffen könnten. Es ist sogar denkbar, dass sie Geräte komplett übernehmen und diese steuern. Deshalb müssen die Produkt-Hersteller starke Verschlüsselungstechniken nutzen und langfristig Updates bereitstellen. Die Nutzer:innen sollten starke Passwörter verwenden und diese regelmäßig ändern.
Kochen mit Künstlicher Intelligenz
Bei all den vielen neuen Möglichkeiten einer digitalen Küche soll vor allem eine weitere Sache im Fokus stehen: Der Spaß und die Kreativität beim Kochen! So gibt es beispielsweise Multifunktionsgeräte, auf denen man zahlreiche Rezepte und ausführliche Anleitungen speichern kann und die das Zubereiten von Mahlzeiten deutlich erleichtern.
Sie führen die Köch:innen Schritt für Schritt zu einer gelungenen Mahlzeit und geben genau an, welche Zutat hinzuzufügen ist und erkennen über Sensoren, ob die benötigte Menge eingefüllt wurde. Da sie außerdem viele Arbeitsschritte wie Schneiden, Rühren und Kochen übernehmen und dabei die benötigte Dauer automatisch berücksichtigen, fällt das Kochen auch Menschen leicht, denen es normalerweise nicht liegt.
Die modernen Küchenhelfer arbeiten dabei oft so effizient, dass dadurch mehr Zeit für die Kreativität beim Kochen bleibt. Neue Rezepte und Ideen sind schnell ausprobiert und umgesetzt.
Durch die automatische Kontrolle von Temperatur, Garzeiten und Feuchtigkeit gelingen auch bisher unbekannte Mahlzeiten. Weil dabei viele Arbeitsschritte automatisiert durchgeführt und die entscheidenden Parameter dokumentiert werden, können Köchinnen und Köche Gerichte unkompliziert erneut kochen.
Zudem haben sie alle Möglichkeiten, zu experimentieren und die Rezepte beliebig anzupassen. Dadurch tragen die digitalen Helfer zu einer Verbindung von Tradition und Innovation bei und ermöglichen es, Essen ganz neu kulinarisch zu erleben.
Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen
Die beschriebenen Innovationen zeigen, dass es beim Kochen, Braten und Backen schon viele neue faszinierende Möglichkeiten gibt. Dabei ist die technische Evolution in der Küche noch längst nicht abgeschlossen: So nutzen beispielsweise einige Geräte und Anwendungen bereits die sogenannte Augmented Reality.
Sie projizieren visuelle Elemente wie Timer oder Zutateninformationen in die Umgebung. Zudem erkennen sie Objekte, Geräte sowie Zutaten und liefern dazu Hinweise, Informationen, Anregungen und Rezepte. In der durchschnittlichen Küche wird man eine solche Technik zwar noch selten entdecken, doch wird dadurch deutlich, dass wir uns auf weitere spannende Entwicklungen freuen dürfen.
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