„Was für eine tolle Bibliothek!“ – Einblicke in die digitalen Angebote der neuen Ernst-Abbe-Bücherei
Am 25. März 2024 öffnete die neue Ernst-Abbe-Bücherei Jena am Engelplatz ihre Pforten. Wer seitdem durch die Räumlichkeiten schlendert, entdeckt überall interessierte Bürger:innen und begeisterte Blicke. So ruft beispielsweise ein Mädchen, als es die Ecke mit den Spielen entdeckt, „Wow, was für eine tolle Bibliothek!“
Obwohl es in Büchereien üblicherweise ruhiger zugeht, ist es in der EAB durchaus normal (und gewünscht), dass Menschen sich etwas lauter über die vielen Angebote und Neuerungen austauschen. Denn die EAB verbindet konventionelle und digitale Angebote und versteht sich als ein smarter und inklusiver Ort, an dem Menschen auch, aber nicht nur Bücher ausleihen. Hier sollen sie gleichermaßen zusammenkommen, sich austauschen, weiterbilden und arbeiten können. Welche Angebote die EAB dafür im digitalen Bereich bereitstellt, beleuchtet die heutige Ausgabe des Digitalen Donnerstags.
Analog und digital auf dem neuesten Stand
Der Neubau der Ernst-Abbe-Bücherei Jena wartet mit vielen Innovationen auf: Dazu gehören modern und gemütlich gestaltete Bereiche für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, ein Salon mit Zeitungen, Zeitschriften, Spielen und Kaffeemaschine und zahlreiche innovative Sitz- und Arbeitsgelegenheiten. Nicht zuletzt können Besucher:innen ganz klassisch Bücher, Zeitungen, Spiele und einiges mehr aus einem Bestand von über 150.000 Medien vor Ort nutzen oder für den Gebrauch zu Hause ausleihen.
Mit zahlreichen Angeboten glänzt die Bibliothek auch im digitalen Bereich. Neben den bewährten digitalen Medien wie Hörbücher, Konsolenspiele, E-Books, CDs, DVDs oder BluRays gibt es digitale Info- und Rechercheportale mit hunderten Zeitungen und Zeitschriften. Nicht zuletzt existiert sogar ein digitales Escape-Spiel für den Laptop oder PC, in dem man nachts die Bibliothek erkundet und versucht, die verschlossene Eingangstür zu öffnen.
Neben dem klassischen analogen Weg funktioniert die Ausleihe der Bücher und anderer Medien nun ebenfalls digital. Die Rückgabe ist sogar 24 Stunden am Tag möglich. Viele Besucher:innen berichten positiv von diesen flexiblen Möglichkeiten. So werden die digitalen Angebote permanent in Zusammenarbeit mit dem Smart City Projekt der Stadt Jena um neue Anwendungen erweitert: Demnächst soll ein humanoider Roboter angeschafft werden. Dieser dient als Zuhörer, einfacher Fragesteller und -beantworter sowie zur Leseförderung. Darüber hinaus kann der Roboter Geschichten erzählen und ist multilingual. Geplant ist, nach und nach weitere digitale Geräte, wie zum Beispiel eine Interaktive Reaktionswand oder Zeichentablets, anzuschaffen, die Menschen mit Beeinträchtigen unterstützen und die vor Ort genutzt und ausprobiert werden können.
Die EAB ist mehr als eine klassische Bücherei
Die Ernst-Abbe-Bücherei versteht sich jedoch nicht nur als klassische Bibliothek mit einem großen Angebot, sondern auch als Selbstlernzentrum und einen Ort, an dem Menschen arbeiten. Besucher:innen können dafür ihre eigenen Geräte mitbringen, sich Laptops und Tablets für eine Inhouse-Nutzung ausleihen oder einen der zahlreichen digitalen Arbeitsplätze nutzen. Außerdem stehen Räume mit moderner Technik zur Verfügung, sogenannte Carrels, die man unkompliziert reservieren und nutzen kann. Damit das digitale Arbeiten problemlos möglich ist, stellt die EAB auch kostenloses WLAN bereit.
Auf diese Weise kann sich jede:r eine Stelle fürs Arbeiten und Lernen suchen: Ein geschlossenes Carrel, einen größeren Saal mit mehreren Arbeitsplätzen oder eine der zahlreichen modernen individuellen Sitzgelegenheiten, etwa mit Blick auf den Engelplatz oder das Theaterhaus. Indem also die notwendige Technik mitgebracht oder ausgeliehen werden kann, tolle Sitz- und Steharbeitsplätze zur Verfügung stehen und benötigte Literatur nur ein paar Schritte beziehungsweise Klicks entfernt ist, stellt die EAB für alle Menschen einen idealen Ort fürs Lernen und Arbeiten dar.
Die Ernst-Abbe-Bücherei wird genutzt und steht allen offen
Die Angebote werden übrigens bereits zahlreich genutzt: Wer durch die Bibliothek schlendert, sieht an vielen Stellen Menschen lesen, spielen und an Laptops arbeiten. Manche Besucher:innen hören Musik und Podcasts über bereitgestellte Kopfhörer oder probieren sich an E-Gitarre und E-Piano aus. Schüler:innen nutzen die Carrels und visualisieren auf den Bildschirmen und beschreibbaren Wänden ihre Hausaufgaben. Ein Rentner erweitert seine Medienkompetenz, indem er das erste Mal in seinem Leben mit Unterstützung einer Mitarbeiterin ein Tablet bedient.
Die Angebote der EAB, sowohl die analogen als auch die digitalen, gelten übrigens für alle Menschen: Ob mit oder ohne Bücherei-Ausweis, ob in Jena beheimatet oder von auswärts, ob Mutter- oder Fremdsprachler:in, ob mit oder ohne Beeinträchtigungen, ob als Einzelperson oder als Gruppe: Jede:r ist willkommen und erhält bei Bedarf jede benötigte Unterstützung. Dafür sorgen smarte Hilfsmittel und das Personal der Bibliothek.
Unbedingt vorbeischauen und ausprobieren
Das Smart City Projekt unterstützt vor allem den Aspekt des Selbstlernens mit und durch digitale Anwendungen in einem modernen Lernsetting. Der Neubau der Ernst-Abbe-Bücherei und die Stadtteilbibliothek Lobeda werden niedrigschwellige, barrierefreie, lebensbegleitende Lernräume, indem aktuelle technische Ausstattung und digitale Angebote Zugang und Teilhabe für alle Einwohner:innen ermöglichen. Unter anderem werden auch Geräte und Hilfsmittel für Menschen mit Beeinträchtigungen zum Ausprobieren und Ausleihen angeboten. Gemeinsam wurde ein Konzept zur Weiterentwicklung der Ernst-Abbe-Bücherei zu einer smarten, inklusiven Bibliothek für alle ausgearbeitet.
Falls Sie also bisher noch nicht in der Ernst-Abbe-Bücherei vorbeigeschaut haben, sollten Sie dies unbedingt nachholen. Denn dann werden Sie ebenfalls schnell begeistert sagen können: „Was für eine tolle Bibliothek!“
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