Digitale Gesundheitskompetenz im Fokus
Echt oder Fake? Desinformationen, Fake News, Deepfakes – Falschmeldungen oder auch manipulierte Bild-, Audio- oder Videoaufnahmen haben viele Bezeichnungen. Im digitalen Zeitalter haben sich die Menge und das Spektrum der verfügbaren Informationen deutlich erhöht, so dass es immer schwieriger wird, deren Glaubwürdigkeit richtig einzuschätzen und vertrauensvolle, fundierte Meldungen von Fake News zu unterscheiden. Bei der Informationsflut im Netz fällt das schon Erwachsenen schwer; noch schwerer ist es für junge Menschen und Kinder.
Insbesondere in der Corona-Pandemie kursierten viele Gerüchte, falsche Informationen und Verschwörungstheorien in den Medien und sozialen Netzwerken. Kurzum: Medieninhalte richtig zu bewerten, einzuordnen, zu reflektieren und auf ihre Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen, um sich dann eine eigene Meinung zu bilden, ist ein lebenslanger Lernprozess. Allein der Zugang zu Informationen reicht nicht aus.
Genau um dieses Thema drehte sich die 29. Thüringer Gesundheitswoche, die vom 14. bis 20.11.2022 stattfand. Thüringenweit konnten Interessierte an zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen unter dem Schwerpunkt "Digitale Gesundheitskompetenz" teilnehmen. Damit gemeint ist die Fähigkeit, gesundheitsbezogene Informationen im digitalen Raum zu identifizieren, zu verstehen, zu beurteilen und anwenden zu können.
Mit dem Zuwachs an digitalen Gesundheitsinformationen steigen auch die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung und Prävention. Gleichzeitig erhöhen sich die Anforderungen an deren Umgang und die Komplexität. Um die Akzeptanz der digitalen Transformation und den Nutzen von Online-Angeboten (wie z. B. E-Rezept, Videosprechstunde) zu erhöhen, ist es entscheidend, allen Bürger:innen einen verlässlichen und leicht verständlichen Zugang zu ermöglichen – und so die digitale Gesundheitskompetenz zu stärken
Aktuell gibt es eine Unmenge an digital verfügbaren Gesundheitsinformationen, die kaum zu überblicken ist. Die Universität Bielefeld hat im Jahr 2021 aktuelle Daten zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland veröffentlicht. Drei Viertel der Befragten weist eine geringe digitale Gesundheitskompetenz auf und hat große Schwierigkeiten, mit digitaler Information umzugehen. Besonders die Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit und Neutralität digitaler Informationen wird als schwierig erachtet. Während der Corona-Pandemie hat die Nutzung gesundheitsbezogener digitaler Informationsangebote und Kommunikationsmöglichkeiten zugenommen (u.a. Internetseiten zum Thema Gesundheit, digitale Geräte im Zusammenhang mit Gesundheit oder medizinischen Versorgung z. B. Schrittzähler, Smartwatches, Fitnessarmbänder etc., Gesundheits-Apps auf dem Handy, digitale Interaktion mit Gesundheitsdienstleistern wie Ärzte sowie für andere digitale Informationsangebote zum Thema Gesundheit u. a. Online-Bewegungskurse).
Hier finden Sie einige Internetseiten mit Informationen rund um das Thema digitale Gesundheitsinformationen für verschiedene Zielgruppen wie Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte oder Quartiersakteure:
- die Online-Lernplattform Gesundweiser vermittelt Jugendlichen spielerisch Wissen zum Thema digitale Gesundheitskompetenz
- Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ hilft Familien bei der Medienerziehung. Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, dass Smartphone, Internet & Co. sinnvoll genutzt werden? Der Medienratgeber für Familien informiert Eltern und Erziehende über aktuelle Entwicklungen der Medienwelt und Wissenswertes zu den verschiedensten Medienthemen, zum Beispiel Smartphone, Tablet, Soziale Netzwerke, Games, Apps, Medienzeiten und Streaming. Wichtig ist, dass Eltern gemeinsam mit ihrem Kind die Welt der Medien entdecken, nach dem Motto: „Verstehen ist besser als Verbieten“.
- Die Schulinitiative "Pausenlos gesund" stellt Unterrichtsmaterialien für den Einsatz in Schulen zur Verfügung.
- Gesund-im-Netz: Ein Wegweiser für die Online-Suche.
- Digitale Gesundheits-Rallyes gestalten & entdecken mit Nebolus, um auf gesundheitsbezogene Angebote im Umfeld aufmerksam zu machen.
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