Wie uns Suchmaschinen Informationen bereitstellen
In unserem Leben benötigen wir immer wieder Informationen. Dies gilt sowohl für Arbeit und Schule als auch für unseren normalen Alltag:
- Wann fährt der Bus an meiner Haltestelle ab oder hat er vielleicht Verspätung?
- Welches ist das beste Rezept für einen Möhrenkuchen?
- Woher kommt eigentlich dieses oder jenes Sprichwort?
Diese und zahlreiche weitere Fragen beantworten wir uns sehr oft mithilfe von Suchmaschinen. Wir gehen zu der Webseite oder App unserer Wahl, geben eine Frage oder einen Suchbegriff ein und erhalten eine Liste mit Webseiten, die uns die gewünschten Informationen liefern.
Welche Antworten wir auf unsere Fragen erhalten, wird also sehr stark von Suchmaschinen beeinflusst. Dies mag bei einem Möhrenkuchen noch nicht so entscheidend sein. Zugegebenermaßen gibt es sehr viele Rezepte und manch eines mag uns besser schmecken als ein anderes. Doch wirklich beeinflussen wird die Wahl der Zubereitungsmöglichkeit unser Leben wohl eher nicht.
Das kann jedoch schon anders sein, wenn wir konkrete Fakten suchen. So nehmen wir etwa aufgrund von Informationen eine bestimmte Position ein. Wir bilden uns eine Meinung und bewerten Sachverhalte. Letztlich richten wir vielleicht sogar unsere Lebensweise in die eine oder andere Richtung aus.
Weil die Suchergebnisse, die wir konsumieren, also durchaus einen Einfluss auf unser Leben und unsere Gesellschaft haben, ist es gut zu wissen, wie Suchmaschinen zu ihren Ergebnissen gelangen. Deshalb stellen wir in dieser DigiDo-Ausgabe die Wirkungsweise dieser Tools dar. Damit können Sie besser einschätzen, ob ein Suchergebnis tatsächlich die korrekte Information enthält oder ob die Webseiten auf den hinteren Plätzen der Ergebnisliste vielleicht auch einen Blick wert sind.
So funktionieren Suchmaschinen
Grundsätzlich funktionieren Suchmaschinen alle gleich: Sie möchten uns für eine Suchanfrage das am besten passende Ergebnis präsentieren. Doch wie findet eine Suchmaschine das perfekte Ergebnis? Schließlich gibt es ja, um das obige Beispiel aufzugreifen, zahlreiche Webseiten mit Rezepten für Möhrenkuchen.
Die am besten passende Homepage legen die Suchmaschinen anhand von zahlreichen Faktoren fest. Insgesamt sind es über 200! Manche davon sind technischer, manche inhaltlicher Art und einige kennen wir nicht. Zudem werden die Faktoren unterschiedlich gewichtet. Dabei passen die Suchmaschinen ihre Ergebnisalgorithmen immer wieder an, bewerten die Faktoren anders, fügen neue hinzu und nehmen ausgediente weg. Daher ist es nicht möglich, die Wirkungsweise von Suchmaschinen zu 100% zu erklären.
Der Inhalt spielt eine wesentliche Rolle
Einige Faktoren können wir allerdings ganz genau benennen. So sind wenig überraschend die Inhalte einer Webseite für die Suchmaschinen sehr wichtig: Wenn wir ein Rezept suchen, wird beispielsweise keine Seite angezeigt, auf der Automotoren miteinander verglichen werden.
Die Texte auf einer Seite müssen also zu unserer Suchanfrage passen. Dabei bewerten die Suchmaschinen unter anderem, ob Wörter, die wir in unserer Suchanfrage verwendet haben, auch im Text vorkommen, ob er passende Bilder enthält und wie lang der Beitrag auf einer Webseite ist.
Technische Anforderungen sind ebenfalls wichtig
Darüber hinaus prüfen die Suchmaschinen den technischen Zustand einer Webseite. Hohe Chancen auf eine gute Position in der Ergebnisliste haben Seiten, die zügig laden und mit denen wir schnell interagieren können. Eine Homepage, bei der wir erst sekundenlang auf das Laden der Texte und Bilder warten müssen, hat dagegen schlechte Karten.
Die Suchmaschinen können zudem feststellen, ob eine Webseite gut programmiert ist oder viele Fehler enthält. Eine mangelhaft erstellte Seite wirkt dabei naturgemäß weniger vertrauenserweckend als eine fehlerfreie.
Einen immer wichtigeren Faktor stellt zudem die Barrierefreiheit bzw. -armut dar. Sie ist ein Maßstab dafür, ob auch Menschen mit Einschränkungen alle Inhalte problemlos erfassen können. Darüber werden wir hier beim Digitalen Donnerstag noch genauer berichten.
Der Mensch und sein Verhalten beeinflussen die Rangliste
Ein Faktor, an den man vielleicht nicht sofort denkt, sind wir selbst. Wir Menschen haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Suchergebnislisten: Die Suchmaschinen können beispielsweise auslesen, wie lange wir uns auf Webseiten aufhalten, welche Links und Buttons wir anklicken oder an welcher Stelle wir eine Seite wieder verlassen. Aus diesen Informationen schlussfolgern die Suchmaschinen, ob die Inhalte einer Homepage wirklich dem entsprechen, was wir gesucht haben.
Während hier also die Interaktion aller Seitenbesucherinnen und Seitenbesucher einen Einfluss ausübt, sind wir selbst auch ganz direkt für unsere Suchergebnisse verantwortlich: Viele Suchmaschinen wissen bereits, was wir in den letzten Tagen und Wochen suchten, welche Seiten wir angeklickt haben und wo wir uns derzeit befinden. Daher kann es sehr gut sein, dass zwei Personen bei der gleichen Suchanfrage unterschiedliche Ergebnisse erhalten.
Fazit: Scheinbar schlechtere Ergebnisse können für uns die beste Antwort haben
Diese Darstellung zeigt lediglich eine Auswahl an möglichen Faktoren und ihren Auswirkungen. Wie bereits anfangs genannt, gibt es noch deutlich mehr. Eins wird jedoch bereits sichtbar: Nicht immer ist die Webseite, die die für uns am besten passende Information enthält, auch auf den vorderen Plätzen in der Suchergebnisliste zu finden. Die für uns eigentlich perfekte Homepage ist womöglich nur etwas langsamer, enthält weniger Bilder oder ist noch nicht so bekannt.
Die Ergebnisse der Suchmaschinen sind in der Regel zwar schon sehr gut. Doch die beste Webseite könnte sich auch auf den hinteren Positionen verstecken. Daher kann es sich lohnen, in der Suchergebnisliste nach unten zu scrollen. Das gilt sowohl für wichtige Fakten als auch beim besten Rezept für einen Möhrenkuchen.
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