Selbstfahrende Autos in Sicht?

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Mann in einem auf der Straße fahrendem, autonomen Auto
Zukunftsperspektive autonome Fahrzeuge
Freepik/storyset

Seit diesem Jahr dürfen selbstfahrende Autos mit bis zu 130 km/h auf deutschen Autobahnen unterwegs sein. Bereits im Mai 2021 haben Bundestag und Bundesrat einem Gesetz zugestimmt, nach dem vollständig autonome Fahrzeuge in Deutschland grundsätzlich am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen können. Die konkreten Ausführungsbestimmungen folgten nach und nach. Ingenieure aller Autohersteller arbeiten bereits an technischen – und zugleich nachhaltigen – Lösungen und stehen in den Startlöchern.

Für uns eine gute Gelegenheit zu fragen, wie es eigentlich um das autonome Fahren in Deutschland steht? Sieht man tatsächlich bald mehr Autos, die ohne Fahrer:in unterwegs sind als mit? Wohl eher nicht. Denn auch wenn die zugelassene Höchstgeschwindigkeit für fahrerlose Autos doppelt so schnell ist als bisher erlaubt, gelten nach wie vor strenge Auflagen.

So muss z.B. stets ein Fahrer im Auto sein, der zwar Zeitung lesen, aber nicht schlafen darf. Darüber hinaus braucht es vor allem eine vorausschauende Sensorik, denn der Bremsweg bei 120 km/h ist viermal länger als bei 60 km/h. Auch ein Spurwechsel erfordert volle Konzentration, der einen genauen und weiten Blick nach hinten in den Rückspiegel erfordert – Fehleinschätzung können gravierende Folgen haben.

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Autonom fahrendes Auto auf der Straße, wie es ein anderes Auto überholt
Ein Auto wird von einem autonom fahrendem Auto überholt
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Es gibt zwar Prototypen, die diese Leistungen erfüllen, aber das bedeutet eben nicht, dass es für alle Fahrzeughersteller aktuell technisch machbar und wirtschaftlich effizient ist. Denn die Technik, die dahintersteckt, braucht Zeit und kostet viel Geld. Kurzum: Der ursprüngliche Zeitplan zur breitflächigen Nutzung autonomer Fahrzeuge konnte nicht eingehalten werden, auch aufgrund der Corona-Pandemie. Hinzu kommt bei all den Fortschritten die Skepsis der Deutschen gegenüber der Technologie: kann man fahrerlosen Autos wirklich „vertrauen“ und kann es womöglich Hacker-Angriffe geben?

Trotz aller Vorsicht bieten autonome Fahrzeuge enormes Potenzial für den Klimaschutz und einen gesellschaftlichen Mehrwert – insbesondere im Last- und öffentlichen Nahverkehr. Zahllose Tests haben gezeigt, dass fahrerlose Busse und Lastwagen sicherer und energieeffizienter unterwegs sind: so entstehen bspw. weniger Fehler durch Übermüdung oder unsichere Straßenverhältnisse. Zugleich lassen sich Fahrzeiten optimieren, Wartezeiten reduzieren, die Verlässlichkeit erhöhen oder auch bislang unwirtschaftliche Strecken einplanen, da die Fahrzeuge untereinander kommunizieren und digital vernetzt sind. Besonders interessant ist die neue Technologie für Spediteure, die seit längerem über Fahrermangel klagen. Selbstfahrende Lkws könnten demnach einen wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten.

Aktueller Technologieführer und Vorreiter sind die USA: Hier gibt es zahlreiche Langstrecken, um fahrerlose Lastwagen einzusetzen und in manchen Regionen fahren bereits sogenannte Robotertaxis, zum Teil auch ohne Sicherheitsfahrer:in.  

Experten rechnen damit, dass erst nach 2030 Autos ohne Fahrer:in hinter dem Steuer auf deutschen Straßen zu sehen sein werden. Aber es bleibt spannend, wann wir tatsächlich die ersten selbstständig fahrenden Autos sehen oder in einen Bus ohne Busfahrer:in steigen werden.

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