Kleiner Crashkurs über Programmieren – Warum sich Kenntnisse lohnen

Der Digitale Donnerstag beschäftigt sich mit Entwicklungen, Neuigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Welt. Es geht dabei um Fahrassistenzsysteme, E-Books, Sensortechnik, Apps, Handys und vieles mehr.

Dass ein Großteil dieser Dinge, die heute unseren Alltag prägen, möglich sind und funktionieren, liegt an einer zuverlässigen Programmierung. Sie bestimmt, wie ein digitales Gerät arbeitet und nimmt damit Einfluss auf viele unserer Lebensbereiche.

Doch so vielfältig und faszinierend diese Technik auch ist: Wenn man sich damit nicht auskennt, sind die eigenen Einflussmöglichkeiten begrenzt. Deshalb liefert Ihnen diese Ausgabe des Digitalen Donnerstags einen kleinen Crashkurs über das Programmieren.

Computerprogramme sind älter, als wir denken

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Ein Computer mit verschiedenen Programmiercodes und davor ein Handy
Programmierung eines Systems
freepik/freepik

Vereinfacht gesagt bedeutet programmieren, dass man einer Maschine Anweisungen gibt, die sie entweder sofort oder später ausführt. Doch wissen Sie, seit wann es solche Computerprogramme gibt? Sie können ja mal schätzen: Seit den 1980ern vielleicht? Seit dem Zweiten Weltkrieg? Oder gibt es sie womöglich schon viel länger?

Tatsächlich ist diese Technik deutlich älter, als die meisten Menschen vermuten. Nachdem die britische Mathematikerin Ada Lovelace erste Vorläufer weiterentwickelt hatte, veröffentlichte sie bereits im Jahr 1843 (!) das erste Computerprogramm. Damit war sie in der Lage, die Bernoulli-Zahlen von einer Maschine berechnen zu lassen.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Technik deutlich weiter: Ab den 1930ern arbeiteten Programmierer:innen mit Lochstreifen und bald wurden die ersten Computer verwendet. Da die auszuführenden Arbeitsschritte immer komplexer und vielfältiger wurden, entstanden zahlreiche, für das jeweilige Anwendungsgebiet optimierte Programmiersprachen. Zu den heute am meisten verwendeten Programmiersprachen zählen Java, Python, C# und PHP. Das bekannte HTML gilt streng genommen nicht als Programmiersprache, da man damit keine komplexen Befehlsstrukturen und Algorithmen umsetzen kann.

Als Einsteiger fit im Programmieren werden

Wer programmieren kann, ist in der Lage, die Welt vielfältig mitzugestalten: Webseiten erstellen, Aufgaben automatisiert erledigen lassen, Daten analysieren – alles kein Problem. Wenn auch Sie in diese faszinierende Welt des Programmierens eintauchen möchten, haben Sie zahlreiche Möglichkeiten. Sie müssen nicht zwingend ein Studium oder eine Ausbildung absolvieren, sondern können sich anderweitig fortbilden.

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Vorstellung der Ergebnisse des Hackathon
Hackathon
Stadt Jena

Wie in vielen anderen Bereichen gibt es unzählige Fachbücher, kostenpflichtige und gebührenfreie Online-Kurse, kommerzielle und kostenlose Plattformen, Video-Tutorials, Volkshochschulkurse und Apps. Wichtig ist dabei, dass Sie sich zunächst überlegen, was Sie mit den neuen Kenntnissen anfangen möchten. Je nach Ziel bietet sich das Erlernen einer bestimmten Programmiersprache an.

Wenn Sie etwa eine App entwickeln möchten, beschäftigen Sie sich am besten mit Java. Für Spiele eignet sich hingegen C# besser. Soll die eigene Homepage angepasst werden, reichen oft HTML und CSS aus. Möchten Sie lediglich grundlegend verstehen, wie die Technik und damit wichtige Bereiche unseres Lebens funktionieren, bietet sich die Sprache Python an.

Der große Vorteil beim Erlernen des Programmierens ist dessen große Verbreitung. Da weltweit Millionen Menschen programmieren, gibt es zahlreiche Online-Foren, in denen Sie immer Gleichgesinnte und Unterstützung finden können. Zudem gibt es in nahezu jeder Stadt auf's Programmieren spezialisierte Gruppen, Vereine und Stammtische, die gern weiterhelfen. Regelmäßige Online- und Offline-Events wie der Jena Smart City Hackathon und Coding-Wettbewerbe bieten vielfältige Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.

Warum Programmier-Kenntnisse nützlich sind

Haben Sie sich erst einmal grundlegende Programmier-Fähigkeiten angeeignet, können Sie nicht nur Ihre Kreativität sondern auch Ihre Problemlösungskompetenz weiterentwickeln. Damit können Sie zum Beispiel die eigene Homepage individuell anpassen, einfache Spiele und Apps entwickeln, Daten analysieren, an Open Source Projekten mitarbeiten oder Alltagsaufgaben automatisieren, etwa die Beantwortung von E-Mails oder das Sortieren von Dateien. Zusätzlich steigern Sie Ihre Jobchancen, da Programmierkenntnisse in zahlreichen Branchen gefragt sind.

Als (Hobby-) Programmierer:in wirken Sie zu einem gewissen Grad an einer der wichtigsten und prägendsten Technologien unserer Zeit mit. Selbst wenn Sie bisher Grundkenntnisse erworben haben, lohnt es sich, das Programmieren zu intensivieren: Es ist immer nützlich, die Grundlagen einer der wichtigsten Technologien der Gegenwart verstehen und nachvollziehen zu können. 

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