Mit Digitalisierung in lebenswerte Zukunft
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Digitalisierung ändert die Art, wie wir leben, lernen, arbeiten und produzieren. Dabei schreitet die technologische Entwicklung so schnell voran, dass es kaum möglich ist, immer Schritt zu halten. Doch in herausfordernden Zeiten von Klimawandel, Fachkräftemangel, Corona-Pandemie und Energiekrise ist es unerlässlich, nachhaltige Prozesse zu etablieren – sprich, heute an übermorgen zu denken. Digitale Technologien können dabei gezielt eingesetzt werden, um die Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen zu erhöhen.
Genau darum drehte sich der das erste Sommerfest vom Jena Digital e.V. vergangenen Donnerstag. Es zeigte: Fachlicher Austausch auf höchstem Niveau und lockeres Netzwerken in entspannter Atmosphäre liegen in der neuen Arbeitswelt eng beieinander. Knapp einen Monat vor dem ersten Vereinsgeburtstag trafen sich rund 100 Gäste aus der lokalen Digitalbranche, Hochschulen, Verwaltung und Politik und diskutierten in drei Workshops über das Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“. Im Mittelpunkt standen die Chancen neuer Technologien wie Metaverse, die Erhöhung von Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft, der Einfluss von Digitalisierung auf die Nachhaltigkeit von Smart Cities sowie die Steigerung der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen.
Panel I zum Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Stadt der Zukunft“ wurde vertreten von Prof. Dr. Florian Koch (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, per Video dazu geschaltet), Manuela Meyer (Digitalisierungsbeauftragte und CDO der Stadt Jena) und Steffen Späthe (Gründer & CTO Navimatix GmbH). Um nachhaltige Lösungen für die Smart City Jena zu entwickeln, bedarf es einer intelligenten Stadt, die Daten mittels Sensoren erhebt, über eine städtische Datenplattform speichert, auswertet und für die Bürger:innen ansprechend aufbereitet. Aus den Ergebnissen lassen sich Optimierungspotentiale für die Stadt der Zukunft erkennen. Wichtig sei dabei, auf Insellösungen zu verzichten und, dass die Verwaltung gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtgesellschaft an neuen Lösungen zu arbeiten. Dies soll zukünftig gemeinsam in der "Jena Digital Werkstadt" erfolgen – einem Kreativ- und Innovationszentrum für intelligente und nachhaltige Projekte.
Im Panel II „Resilienz in der Krise! Unternehmerische Antworten auf vielfältige Herausforderungen“ diskutierten Christian Grötsch (Gründer und CEO dotSource GmbH), Sven Kiontke (Gründer und CEO asphericon GmbH) und Jörg Triller (Head of Regional IT Solutions EMEA, SCHOTT AG). So ging es unter anderem um die Frage, mit welchen Benefits – also Vorteilen für die Mitarbeitenden – Unternehmen am besten punkten können. Vor allem Flexibilität durch mobiles Arbeiten und individuell dynamische Arbeitszeitmodelle seien laut den Digital-Experten wichtig – was natürlich in einer Branche wie der Digitalwirtschaft für die Firmen auch leichter umsetzbar sei als in traditionellen Berufen.
Auch Unternehmen anderer Branchen – wie beispielsweise das Jenaer Optik-Unternehmen asphericon – setzen auf diesen Trend. Geschäftsführer Sven Kiontke berichtete davon, ab Januar 2023 die reguläre Arbeitszeit auf 36 Wochenstunden bei vollem Gehaltsausgleich zu verkürzen, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern.
Im dritten Panel mit Hans Elstner (Gründer und CEO rooom.com – Enterprise Metaverse Solutions AG) und Thomas Dingler (Gründer und CEO TDSoftware GmbH) drehte sich alles um „Metaverse, Blockchain und NFT – Hype oder Gamechanger für Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft?“. Im Metaverse – also im digitalen Raum, der virtuelle und physische Welten miteinander verbindet – liegen laut Hans Elstner, Gründer der rooom AG und stellvertretender Vereinsvorsitzender von Jena Digital, große Chancen: „Wir können das Wissen der älteren Generation über ‚Virtual Reality‘ speichern und so für die jüngeren Fachkräfte dauerhaft verfügbar machen.“ Dies sei laut Elstner relevant für Unternehmen aller Bereiche, beispielsweise um Produktionsprozesse digital abzubilden. Zudem seien der Verzicht auf Dienstreisen und die Reduzierung der Rücksendequoten von Bestellungen durch bessere Visualisierung ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung von Nachhaltigkeit durch das Metaverse.
Für Organisator Domenique Dölz, Clustermanager bei der Wirtschaftsförderung Jena und Teilprojektleiter von „Wirtschaft und Wissenschaft“ im Smart City Projekt Jena, war das Sommerfest ein voller Erfolg. Aus seiner Sicht stellt der Austausch einen wichtigen Anfang für einen Prozess dar, zu dem alle Akteure eingeladen sind, sich zu beteiligen.
Sie möchten mehr erfahren zu dem Thema „Nachhaltigkeit und Digitalisierung“ oder über Jena Digital e.V.? Dann freut sich Domenique Dölz über Ihre Kontaktaufnahme:
- d.doelz@jena-digital.de
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